September 2021, acht Auetal-Radler des TSV haben sich wieder einmal auf eine Reise begeben. Zu unserer Gruppe gehören außer den Achten noch weitere Aktive, die in diesem Jahr leider nicht teilnehmen konnten. So machte sich die „Rumpftruppe“ an einem frühen Morgen in der Dunkelheit auf den Weg zum Bahnhof nach Winsen. Von dort brachte uns der Zug nach Göttingen, unserem Ausgangspunkt für die diesjährige Ausfahrt. In Göttingen angekommen war es inzwischen beinahe Mittag geworden und ein gemeinsames Frühstück stand zunächst auf dem Plan.
Fluss 1 - Die Leine
Das Frühstück hinter und noch 57 km vor uns, ging es durch die Göttinger Innenstadt zum Gänseliesel-Brunnen mit dem Alten Rathaus. Wir verließen die Stadt in südliche Richtung und folgten der Leine flussaufwärts bis Friedland. Unser zweiter Fluss, die Werra lag hinter einer Anhöhe. 100 Höhenmeter und 10 km weiter hatten wir uns eine eindrucksvolle Abfahrt verdient.
Fluss 2 - Die Werra
Die Werra erreichten wir in Witzenhausen. Nachdem es bis dahin überwiegend aufwärts ge-gangen war, waren wir bereit für eine Pause. Ein Lokal war schnell gefunden, was an einem Wochentag um 16:00 Uhr keine Selbstverständlichkeit war, wie wir im weiteren Verlauf der Tour feststellen mussten. Nach kurzer Erholung widmeten wir uns dem Lauf der Werra und begleiteten sie abwärts bis nach Hann. Münden, unserem Tagesziel.
Der erste Reisetag hatte früh begonnen und endete spät.
Fluss 3 - Die Fulda
Unser Tagesziel war der Bahnhof in Altmorschen und lag ca. 80 km entfernt. Dazwischen lagen Städte wie Kassel und Melsungen und verdienten unsere Beachtung. Wir legten jeweils einen Stopp ein und schauten uns um.
Abfahrt Altmorschen 17:14 Uhr. Die Uhr lief und 6 km vorm Bahnhof wartete noch eine besondere Art der Fuldaüberqerung auf uns. In einer Art Gitterbox mussten wir uns mit Muskelkraft über den Fluss befördern. Die Fulda-Seilbahn hatte es in sich. Beladen mit 4 Personen und 4 Pedelecs kam einiges an Gewicht zusammen und Arbeit auf uns zu. Die komplette Querung von uns Achten hatte länger gedauert als gedacht und brachte uns in gewissen Zeitdruck.
Für die verbleibende Strecke zum Bahnhof hieß es „Gas geben“. Ungeachtet einer Irritation durch einen Bauhof erreichten wir Radler den Bahnhof zeitgleich mit dem einlaufenden Zug. Der Zug kam verspätet und wir passend. Was will man mehr?
Mit dem Zug ging es zurück nach Hann Münden. Auch an diesem Tag wurde es wieder später als geplant. Aber auch solche Tage müssen nachbesprochen und bewertet werden.
Fluss 4 - Die Weser
Nachdem wir bis dahin keine Zeit hatten, die Altstadt von Hann. Münden zu besichtigen, musste der Morgen des 3. Reisetages dazu genutzt werden. Der Ursprung der Weser, der Zusammenfluss von Fulda und Werra, stand vorne an und auf dem Weg zurück zum Radweg nahmen wir uns Zeit für die Altstadt.
An der Weser wollten wir zwei Tage Radfahren. Am ersten Tag ging es bis Holzminden und am darauffolgenden Tag bis Hameln.
Unser Tagesziel war Holzminden und lag 80 km entfernt. Über Bad Karlshafen, Beverungen und Höxter erreichten wir gegen Abend unser Ziel. Unterwegs musste in Höxter eine längere Auf-wärm- und Trockenpause eingelegt werden. Der vorhergesagte Regen hatte uns nicht verschont.
Im Essighof fanden wir ein uriges Lokal in dem wir gut essen und einen gemütlichen Abend verbringen konnten.
Der letzte Tag unserer Reise sah 57 km Radweg und die Bahnrückfahrt um 16:33 Uhr für uns vor. Um etwas Entspannung in den Ablauf zu bringen wurde die Radstrecke kurzerhand auf ca. 51 km verkürzt. Anmerkung: Die Abkürzung führte über einen Berg mit z.T. 17% Steigung und forderte uns sportlich noch einmal ordentlich.
Nach einem Zwischenstopp in der Münchhausenstadt Bodenwerder er-reichten wir am frühen Nachmittag die Rattenfängerstadt und hatten noch ge-nügend Zeit für eine ausgiebige Kaffee-pause.
Wir verließen Hameln und die Weser mit dem Zug und erreichten Winsen gegen 20:00 Uhr.
Fazit:
Vier anstrengende Tage lagen hinter uns. Mit An- und Abfahrt hatten einige von uns etwa 300 km auf dem Fahrrad zurückgelegt. Sehr gut befahrbare Rad- und Wirtschaftswege überwogen und machten das Radfahren zum Vergnügen.
Da die Gruppe der Auetal-Radler schon seit etlichen Jahren existiert, kennen sich die meisten sehr gut. Das sorgt immer wieder für die nötige Lockerheit, positive Stimmung und für gemeinsame Themen. Einige Beispiele: Fußball, Wetter, Entfernungen, Fußball, Lokale, Bundestagswahlergebnisse und Fußball. Da zu unserer Gruppe aber auch Radler gehören, denen der Fußball nicht allzu viel gibt, wurden selbstverständlich auch andere Gesprächsfelder gefunden. Beispiele: Endlageruntersuchung Bahlburg, Kiesabbau, nachtaktive Personen, Roland Kaiser, Akku-Ladezustände, Farbe und Größe eines Hochzeitstaggeschenkes und natürlich auch der schon einmal erwähnte Bauhof.
Die Aufzählungen sind selbstverständlich nicht vollzählig, zeigen aber, dass keine lange Weile aufkam und der gemeinsame Spaß im Vordergrund stand. Schließlich kamen täglich neue Eindrücke vom Erlebten und Erfahrenem hinzu und wurden besprochen.
Einhellige Meinung am Ende der Ausfahrt war, dass im nächsten Jahr an der Tradition einer mehrtägigen Ausfahrt festgehalten werden soll.
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