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Fußball ist gelebte Kameradschaft



Der Saal ist voll“, stellte Vereinsehrenmitglied Heiner Witte im Toppenstedter Gasthaus Bleecken fest. 120 Kicker waren eingeladen, 85 Fußballer kamen anlässlich des 60-jährigen Bestehen des TSV Auetal zum dritten Veteranentreffen nach 2016 und 2019. „Wenn ich in die Reihen schaue, bekomme ich Gänsehaut.“

Es war von Beginn an ein großes Hallo. Mit dem Ausspruch „Weißt Du noch….?“ begann das Schwelgen in vielen Erinnerungen ausgetauscht, auch zwischen den Generationen.

Als „Mannschaftsführerin“ war die Vereinsvorsitzende Carmen Petersen dabei. Sie erinnerte daran, dass im TSV seit 60 Jahren gekickt wird, 40 Jahre davon auf dem Rötenbrook. „Eine erfolgreiche Geschickte!“, blickte sie zu Hoch-Zeiten in den 70er und 80er Jahren und damit auf vier Herrenteams, inklusive einer Altherren zurück. Sie brachte einige Anekdoten über die Kreisklasse mit, in denen sich viele Kicker doch wiederfanden. Zum Beispiel: Kreisklasse ist, wenn der Trainer dem Spieler in die Augen schaut, will er nicht sehen, ob das Feuer brennt, sondern den Promillestand herausfinden.

Harald Schreyer blickte zurück: „60 Jahre Fußball, davon durfte ich insgesamt 12 Jahre Trainer sein." Er erinnerte sich noch an die alten Zeiten. „Der Einzelhandel machte um 18 Uhr Feierabend. Um 19 Uhr war Training.“ Es gehörten auch legendäre Feiern dazu. Die Auetaler Begeisterung schwappte über die Kreisgrenzen hinaus und Spieler aus Adendorf oder Westergellersen fanden den Weg nach Toppenstedt.

Er weiß, dass viele Spieler, die nicht mehr dem runden Leder hinterherjagen sich noch regelmäßig zum Radfahren, Kartenspielen oder Boßeln treffen. „Für mich ist das, die gelebte Kameradschaft“. Das Spiel im August 1986 gegen Leicester City, mit dem noch bestehenden Zuschauerrekord von rund 1000 wird für ihn immer das Highlight sein.

Ernst Riedel, konnte bereits aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen, aber er ist allen als „den Macher schlechthin“, in Erinnerung. Schreyer regte jedoch an, den Rötenbrook in Ernst Riedel-Stadion umzubenennen. Nur wenige Tage nach dem Treffen verstarb die Auetaler Fußballlegende Ernst Riedel.

Der frühere Coach Schreyer erinnerte auch an prägende Akteure, die nicht mehr unter dem Kreis der Fußballer sind. Masseur Rolf Stölting, mit seinen heilenden Händen und Günther Prüß der nach einem Sieg schon mal den Kofferraum öffnete und mit fleischlichen Leckereien den Sieg verschönerte.

 

Herman Kruse hatte 2016 das erste Treffen organisiert. Er führt seit Jahrzehnten die Chroniken und erstellt auch Bücher. Natürlich hatte er auch „Beweisstücke“ aus der alten Zeit dabei. In ihnen wurde ausgiebig gestöbert und so manche Entdeckung gemacht. Auch die von Kruse gefertigte Bildershow fand riesigen Anklang. 200 Folien ließen die alte Zeit bildlich auferstehen. So mancher Kicker entdeckte sich im vollen Einsatz oder sogar noch als Spieler eines Jugendteams.

Der älteste Teilnehmer war Werner Schmitz. Der heute 87-Jährige war der zweite Trainer des Clubs von 1966 bis 1969 und noch einmal von 1970 bis 1971. Manni Mager, der 50 Jahre für den TSV kickte, fand, dass Singen zum Fußball gehöre; er stimmte mehrfach Lieder an, in die alle im Saal einstimmten. Die längste Anreise hatte übrigens Horst Gerdau, der am kommenden Tag nach Aalen zurückreiste. Die beiden ehemaligen Trainer Adolf Döhring und Ulla Schlikies wollten dabei sein, mussten kurzfristig absagen, genauso wie Dirk Niehaus, Hinrich „Billy“ Bostelmann, Peter Menke, Jan Jürgens oder Uwe Behrens. Sie ließen jedoch Grüße ausrichten. Dierk Overheu, der in den Anfängen für den Verein kickte, lebt jetzt in den USA. Sein Beitrag für den Abend: Er übernahm das erste Fass Bier des Abends.

Natürlich ging es auch sportlich zu. Heiner Witte hatte eine kleine Torwand mitgebracht. Er hatte aber extra nur drei Meter als Entfernung festgelegt.

So schwelgten die Anwesenden in den Erinnerungen und fachsimpelten über aktuelle Ereignisse im Fußball.

 

Quelle: Winsener Anzeiger vom 19.4.2025

Bilder und ein Bericht von Karsten Schaar

 


Heiner unser Moderator.


Carmen unsere 1. Vorsitzende brachte uns mit einer schönen Fußballgeschichte gleich in Stimmung.


Manni in seinem Element: Singen und alles aus dem "Stegreif"


Trainer Harald, eigentlich kennen wir ihn als Redner gar nicht, hielt gekonnt einen interessanten Vortrag.





























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